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Titelbild: Gouache von Ernst Neumann, Genua 1907
Ein Maler und ein Literat 1907
Ernst Neander-Neumann
Hans Havemann
Zwei Malerinnen im 21. Jahrhundert
Marie Sander
Petra Kraft
1907: Ernst Neumann und Hans Havemann wandern in Italien
Die Ansicht der Kirche in Genua (Titelgrafik) schuf der Künstler und Motorradkonstrukteur Ernst Neumann (1871-1954), bevor er und der damals 19-jährige Philosophie student Hans Havemann (1887-1985) ihre Wanderung nach Perugia begannen. Hans, der jüngste Sohn des im Mecklenburgischen Grabow ansässigen Saatguthändlers Friedrich Havemann, verfasste über die Reise einen literarischen Bericht, der nun erstmals als Buch veröffentlicht worden ist.
Die beiden trafen sich in Genua und der Student „wußte nicht einmal, wohin und wie wir reisen würden, ob wir mit einem Motorgefährt fahren würden, das N. etwa mitbrächte, oder mit der Eisenbahn. Daß wir zu Fuß gehen würden, erwartete ich nicht.“ Aber „dieser bizarre Moderne, war doch ein so reifer, natürlicher Mensch, daß er das alte Italien nicht als vibrierenden Automobileindruck goutieren wollte.“
2002 – 2015: Auf den Spuren von Hans Havemann
Das fast 200 Seiten umfassende Manus kript seines Großvaters erbte Enkel Frank Havemannn. Seine Tochter Marie Sander war sofort von der Idee begeistert, auf den Spuren ihres Urgroßvaters zu wandern. Beide transkribierten die „Italienische Reise“ nach und nach, auch während sie von Genua nach Carrara und ein paar Jahre später von dort bis nach Perugia wanderten. Ganz wie damals der Maler skizzierte Marie in Pisa den schiefen Turm und in Siena Kirchen.
Neumanns Nachlass
Georg Solms und Reinhold Kraft bewahren Neumanns Nachlass und hatten Teile davon schon 2004 für eine Ausstellung und ein Buch verwendet.
Es ist erfreulich, dass nun in Hans Havemanns engerer Heimat alles zusammenkommt: Skizzen Ernst Neumanns von der Reise 1907, Marie Sanders italienische Bilder und die Reisebeschreibung ihres Urgroßvaters, als Buch und in Faksimiles. Eine schöne Ergänzung sind Portraits der Wanderer damals, die Petra Kraft und Marie Sander schufen.
Text: F. H.
Atelier Kraft, Dömitz
Herzlicher Dank gilt Petra und Reinhold Kraft dafür, dass diese von ihnen so achtsam und mit Herz kuratierte Ausstellung in das Museum Grabow “wandern” darf: Zu sehen ist die Ausstellung in Dömitz vom 2. September bis zum 16. Oktober.