Städteverbund A14 wird Modellregion im Norden

Metropolregion Hamburg setzt auf grenzübergreifende Zusammenarbeit

Grabow. Um dem Wunsch nach mehr bedarfsgerechtem Wohnraum nachzukommen, setzen Kommunen in der Metropolregion Hamburg im neuen Leitprojekt Wohnen zunehmend auf grenzübergreifende Strategien zur Wohnraumentwicklung. Die Metropolregion Hamburg ermöglicht dies durch eine Förderung. Die interkommunale Zusammenarbeit von Ludwigslust, Grabow und Neustadt-Glewe wird dabei mit 120.000 Euro unterstützt.

Zum Start des Projektes überreichte Dr. Heiko Geue, Chef der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern am Montag, dem 21.10.2019 in Grabow einen Bewilligungsbescheid über 120.000 Euro an die Bürgermeisterin Kathleen Bartels.

 

Die Stadt Grabow hatte als Projektträgerin für den Verbund der drei Städte Ludwigslust, Grabow und Neustadt-Glewe einen gemeinsamen Förderantrag gestellt. Grundlage dafür war eine verbindliche Kooperationsvereinbarung sowie entsprechende politische Beschlüsse der drei Städte zur Bereitstellung der Eigenmittel in Höhe von insgesamt  30.000 Euro für drei Jahre.

Die drei Zentren wollen in dieser Zeit in einem „Dialogprozess“ mit den kommunalen Planungsämtern, Vertretern der öffentlichen und privaten  Wohnungswirtschaft, Unternehmen, Bürgern und der Politik die Grundlagen für eine gemeinsame bedarfsgerechte Wohnraumentwicklung schaffen. Ausgangspunkt wird eine fundierte Bedarfsprognose sein, bei der demografische Entwicklungen ebenso berücksichtigt werden, wie der spezifische Wohnraumbedarf für Fach- und Führungskräfte der Unternehmen. „Wir wollen die Betroffenen hier vor Ort in der Region eng einbeziehen zum Beispiel im Rahmen von Workshops und Wohnungsmarktkonferenzen“ erläutert Kathleen Bartels den Projektansatz. Im Ergebnis soll auch ein Modell für eine verbindliche interkommunal abgestimmte Wohnraumplanung entstehen. „Deshalb werden sich unsere drei Planungsämter im Zuge des Projektes künftig noch enger austauschen. Verbindliche Vereinbarungen zwischen unseren Städten müssen natürlich auch politisch abgestimmt werden“ ergänzt Reinhard Mach, Bürgermeister der Stadt Ludwigslust. „Die Unternehmen der Region brauchen schon heute dringend mehr und passenderen Mietwohnraum für ihre Beschäftigten. Zuzüge junger Familien wollen wir ebenso ermöglichen, wie ein barrierefreies zentrumsnahes Wohnen für Ältere aus den Städten und aus dem Umland“ erläutert Doreen Radelow, Bürgermeisterin der Stadt Neustadt-Glewe.

 

Staatssekretär Geue betont vor allem den Modellcharakter des Projekts: „Gerade in ländlichen Regionen müssen Kommunen eng zusammenarbeiten, um gemeinsam zukunftsfähige Lösungen zu erarbeiten, die nicht nur einer Kommune, sondern einer ganzen Region Vorteile bringen. Wir hoffen, dass sich die im Rahmen dieses Projekts erarbeiteten Wege der interkommunalen Zusammenarbeit im Bereich Wohnen beispielhaft auch auf andere Verflechtungsräume innerhalb der Metropolregion Hamburg übertragen lassen.“

Nach der Übergabe des Bewilligungsbescheides kann die Umsetzung des Projektes nun starten. Erster Schritt wird die Ausschreibung der Leistungen an ein Fachbüro zur Prozessbegleitung sein. Dazu gehört z.B. die Erarbeitung der Bedarfsprognosen aber auch die professionelle Moderation der Veranstaltungen vor Ort.  Der gemeinsame Projektauftakt mit allen Teilprojektträgern der Metropolregion Hamburg ist dann im Frühjahr 2020 geplant.