Heimatmuseum feiert 80jährigen Bestehen

Grabow. „Hier, wo wir jetzt stehen, wurden bis Mitte der 80er Jahre noch die Mohrenküsse in Handarbeit hergestellt. Damals wurde sich erzählt, dass des nachts kleine Wichtel kamen, um zu helfen“, erzählt Hannelore Huth, die das Grabower Museum seit 1987 mit viel Herzblut und großem persönlichem Engagement leitet. „Und das nicht nur in den 30 Stunden mit denen sie hier offiziell angestellt ist, sondern weit darüber hinaus. Manchmal habe ich das Gefühl, dies ist hier ein Familienprojekt“, verrät Bürgermeister Stefan Sternberg anlässlich eines kleinen Empfangs zum 80jährigen Bestehen des Grabower Museums.

Und so kamen am 4. Dezember noch einmal kleine Wichtel in die ehemalige Pfeffernuß- und Bisquitfabrik, dieses Mal in Gestalt der Mädchen und Jungen der Klasse 3b aus der Grundschule „Eldekinder“ in Grabow. Mit ihrem kleinen Wichtelprogramm und selbst gebackenen Keksen begeisterten sie die Gäste, die eingeladen waren, um gemeinsam nicht nur die Ausstellung „80 Jahre Museum“ zu eröffnen, sondern auch einen kleinen Rückblick in die Vergangenheit zu erleben.

Das Grabower Museum wurde 1934 auf Veranlassung von Studienrat Oskar Kurz gegründet. Neben der Geschichte der Stadt und dem einstigen Prinzessinnensitz in Grabow fanden auch die Grabower Handwerke in der damaligen Ausstellung ihren gebürenden Platz. Leider fiel ein Großteil der Sammlung in den Wirren der Nachkriegstage einem Brand zum Opfer. 1946 begann der Arzt Dr. Willy Havemann mit dem Aufbau einer neuen stadt- und heimatgeschichtlichen Sammlung, die seit 1952 der Öffentlichkeit gezeigt wird. In den Jahren 1965-1994 befand sich das Museum im Gebäude Am Markt Nr.1, rechts neben dem Rathaus. Nachdem die Räume im Laufe der Jahre zu klein wurden, musste nach einem anderen Stadtort gesucht werden. „Dabei stießen wir 1988 auf das ungenutzte Grundstück in der Marktstraße Nr. 19, in dem zuletzt der VEB Dauerbackwaren Kekse und Waffeln herstellte“, sagte Hannelore Huth. Und die Museumsleiterin erinnert in diesem Moment auch an jene, die sich für den Fortbestand des Museums eingesetzt haben, so wie Christine Poschwatta und Sabine Vogel. Ein Dankeschön ging aber auch an diejenigen, die seit Jahren als ehrenamtliche Helfer das Museum am Leben erhalten haben und immer da sind, wenn man sie braucht.

Dazu gehören Marion Arndt, Dagmar Koltzau, Ria Hoffmeister, Bodo Lamprecht und Hans-Peter Dalchow, der an dem Abend leider nicht persönlich da sein konnte. Mit dem symbolischen Anschneiden der Geburtstagstorte eröffnete Hannelore Huth die Ausstellung, die noch einige Zeit zu sehen sein wird, und lud alle zu einem kleinen Rundgang durch die Vergangenheit ein. Diana Ottoberg