Literarischer Spaziergang durch das abendliche Grabow
Premiere der Grabower Lesenacht begeistert die Teilnehmer
»4 Orte – 4 Lesungen – 1 großartiger Abend« unter diesem Motto startete am 6. März die 1. Grabower Lesenacht. Die Karten für das neue Veranstaltungsformat, welches von der Bürgerstiftung „Säulen von Grabow“ initiiert wurde, waren im Vorfeld schnell ausverkauft. Das Interesse an einer Mischung aus kulturellen und historischen Beiträgen mit Bezug zur bunten Fachwerkstadt war groß. Und so begann trotz Regens um 18:30 Uhr ein literarischer Spaziergang durch das abendliche Grabow. Je nach Route, die vorab mit Erwerb der Eintrittskarten festgelegt wurde, ging eine jeweils 20-köpfige Besuchergruppe von einem liebevoll eingerichteten Vorlese-Ort zum nächsten.
In der Alten Lederfabrik wurden die Gäste mit Klaviermusik begrüßt. Vor dem wärmenden Kamin in wohlig uriger Atmosphäre berichteten Antje Ritter-Nissen und Thomas Nissen zunächst über die Historie der Lokalität und erzählten dann, wie Grabower Wurstwaren nach Afrika kamen und warum in der Stadt einmal wilde Tiere ihr Zuhause fanden.
Als weiteren Leseort stellte die Reederei Laeisz ihren Eingangsbereich zur Verfügung. Dort wurden die Teilnehmer von Annette Schroeder-Smakman, Vorstandsmitglied des Stiftungsvereins, begrüßt, die die Kindheitserinnerungen ihres Vaters Prof. Dr. Theodor Heinsius (1926 – 2008) thematisch in die Lesenacht einbrachte. Heinsius war der letzte Inhaber der Grabower Goldleistenfabrik und fühlte sich seiner Heimatstadt stets verbunden. Die Vorlesungen von Stella Angel und Jörg Brodde handelten vom Alltagsleben, schmunzelhaften Kinderstreiche und einer Zitrone, mit der Heinsius zum Lebensretter seines Vaters wurde.
Von „heiterer Fröhlichkeit des Zwiebeltürmchens“ durften sich die Besucher in der dritten Vorlesestätte anstecken lassen. Im Foyer des Rathauses las Andrea Fuhrmann, Schulleiterin der Grundschule „Eldekinder“, aus der Feder von Jürgen Borchert. Mit architektonischem Blickwinkel führte sie literarisch durch die Innenstadt Grabows. „Jetzt sehen wir unsere Stadt mit ganz anderen Augen.“, war die direkte Rückmeldung an die Bürgermeisterin, Kathleen Bartels, vor Ort. Als Vorstandsmitglied im Stiftungsverein war sie maßgeblich an der Realisierung dieses Abends beteiligt und freute sich über die positive Resonanz der Gäste.
Zum weiteren Ort des Vorlesens wurde an diesem Abend das Museum in der Marktstraße. Elke Ferner, leidenschaftliche Heimatforscherin und Autorin, faszinierte hier mit einer Vielfalt an unterhaltsamen Anekdoten sowie sagenhaften Erläuterungen zu Orten in der Natur und sogar Geschichten up platt.
Zum gemeinsamen Ausklang des Abends trafen sich Gäste und Vortragende in der Alten Lederfabrik wieder. Dort wurde bei Getränken und kleinen Snacks die Premiere der Lesenacht ausgewertet: „Großartig! Was für ein wunderbarer Abend!“, „Das sind ja auch Orte, die man sonst gar nicht sieht.“ und „Beim nächsten Mal sind wir auf jeden Fall wieder dabei!“ war in der lockeren Runde überall zu hören.
Die Bürgerstiftung „Säulen von Grabow“ dankt allen Beteiligten für ihr Engagement zum erfolgreichen Gelingen der 1. Grabower Lesenacht.